5 Fakten: Die großen Vorteile von Bio-Baumwolle


Bio-Baumwolle
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Keine chemischen Pestizide, natürliche Dünger, niedriger Wasserverbrauch, faire Arbeitsbedingungen: all dies sind Vorteile von ökologisch hergestellter Baumwolle. Hier sind 5 Fakten über Bio-Baumwolle und warum du beim Kauf von Kleidung darauf achten solltest.

Baumwolle ist wohl einer der wichtigsten Rohstoffe in der weltweiten Textilindustrie. Da Baumwolle eine Naturfaser ist, ist sie somit im prinzip ökologischer als synthetische Fasern, denn sie ist ein nachwachsender Rohstoff und biologisch abbaubar. Doch die Produktion von herkömmlicher Baumwolle und dessen Verarbeitung sind oft nicht gut für die Umwelt, sowie für die daran beteiligten Menschen.

Bio-Baumwolle ist in vielerlei hinsicht besser als konventionelle Baumwolle und hier sind 5 Gründe warum:

 

1. Bio-Baumwolle ist besser für unsere Umwelt

Zugegeben, dies ist vielleicht ein sehr allgemeiner Fakt, aber definitiv der wichtigste und deshalb auch der erste auf unserer Liste. Der positive Umweltaspekt von Bio-Baumwolle gegenüber konventionell hergestellter Baumwolle ist riesig.
Da die Textilindustrie im Ganzen einen sehr großen Einfluss auf Umwelt und Klima hat, kann hier jede Veränderung in deinem Kaufverhalten auch zu einer gesunden Entwicklung der Branche beitragen. Tatsächlich besteht laut WWF etwa die Hälfte aller Textilien weltweit aus Baumwolle. Jeder Griff zu einem Kleidungsstück aus Bio-Baumwolle, anstatt zu einem aus konventioneller Baumwolle, lässt unsere Mutter Natur also ein kleines bisschen aufatmen.

 

2. Bio-Baumwolle verbraucht weniger Wasser

Die Herstellung von Baumwolle hat naturgemäß einen recht hohen Wasserverbrauch. Je nach Betrachtung und Land variieren hier die Zahlen des verbrauchten Wassers. Der WWF geht von etwa 7.000 bis 29.000 Liter Wasser pro produziertem Kilo Baumwolle aus. Ein Kilo Baumwolle entspricht hierbei etwa einer Jeans und einem T-Shirt.

Auch der Anbau von Bio-Baumwolle benötigt viel Wasser, allerdings ist der Wasserverbrauch weitaus niedriger als bei konventionellen Pflanzen. Eine Studie kam zu dem Schluss, dass der Wasserverbrauch bei der Produktion von Bio-Baumwolle sogar um ganze 91 Prozent geringer ist, als bei herkömmlicher Baumwolle.
Dies liegt zum einen daran, dass im Bio-Anbau eine Fruchtfolge (also wechselnde Anbaupflanzen) üblich ist. So haben die Pflanzen mehr organische Substanz und können mehr Wasser speichern. Zum anderen wird auf Bio-Feldern häufig Regenwasser aufgefangen und zum gießen der Pflanzen verwendet.

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3. Bio-Baumwolle benötigt keine chemischen Pestizide

Der Anbau von konventioneller Baumwolle ist für etwa 10 - 20% des weltweiten Pestizideinsatzes verantwortlich und dies obwohl die weltweit genutze Ackerfläche für Baumwolle nur etwa 2,5% ausmacht. In Afrika gehen sogar 80% aller eingesetzten Pestizide auf die Baumwollproduktion zurück. Dies macht konventionelle Baumwolle zu einer der am stärksten mit chemischen Pestiziden behandelten Pflanzen.

Der enorm hohe Einsatz von Pestiziden gefährdet die Biodiversität und vergiftet die Böden. Doch die eingesetzten Mittel bleiben nicht nur auf dem Feld. Sogar in den fertigen Kleidungsstücken kann man noch Rückstände der Pestizide finden.

Im Bio-Anbau von Baumwolle hingegen sind chemisch-synthetische Dünge- und Pflanzenschutzmittel verboten. Die Schädlingsbekämpfung erfolgt mit traditionellen Methoden. Die Bauern schützen so nicht nur die Umwelt, sondern auch sich selbst und ihre Gesundheit. In der Bio-Landwirtschaft werden nähmlich auf den Feldern im Wechsel verschiedene Kulturpflanzen angebaut, dies nennt nennt man Wechselwirtschaft. So werden die Schädlinge gering gehalten. Außerdem werden zwischen die Baumwollpflanzen noch andere Pflanzen gesetzt, welche für Schädlinge noch interessanter sind, so dass sie von der Baumwolle ablassen. Durch den Verzicht von synthetischen Pestiziden überleben zudem auch die natürlichen Feinde der Baumwollschädlinge und helfen bei der natürlichen Schädlingsbekämpfung.

 

4. Bio-Baumwolle ist nicht genmanipuliert

Genmanipulierte Baumwollpflanzen und deren Anbau sind enorm weit verbreitet. Durch die Genmanipulation sind diese restistenter gegen bestimmte Schädlinge und Pestizide und/oder haben eine höhere widerstandsfähigkeit gegenüber bestimmten Umweltbedingungen.

Die Datenbank TransGen gibt an, dass derzeit auf guten zwei Dritteln der weltweiten Baumwoll-Anbauflächen genveränderte Baumwollsorten angebaut werden. In Indien, eines der führenden Länder in der Baumwollproduktion, waren im Jahr 2017 bereits 93% der angebauten Baumwollpflanzen gentechnisch verändert.

Es ist jedoch Umstritten, ob die Verwendung von genmanipulierter Baumwolle tatsächlich die Erträge steigert oder nicht. Klar ist jedoch, dass die Nutzung von genteschnisch veränderten Pflanzen auch immer mit gewissen Risiken einher geht. Dazu gehört u.a. die unkontrollierte Ausbreitung, sowie der Verlust der genetischen Vielfalt. Darüber hinaus bedeutet der Anbau von Gen-Baumwolle für die Farmer eine extreme Abhängigkeit von den Saatgut- und Pestizidherstellern.

Im Bio-Anbau sind gentechnisch veränderte Pflanzen verboten. Anders als konventionelle Gen-Baumwolle produziert Bio-Baumwolle eigene Samen, aus denen neue Baumwollpflanzen heranwachsen können. Dies erspart den Bauern einen ständigen Nachkauf von Samen und somit auch enorme Kosten. Dies erhöht die Gewinne und verbessert die Lebenssituation.
Leider ist es für Bauern in vielen Ländern inzwischen sehr schwierig, an nicht ganmanipuliertes Saatgut zu kommen. Eben dieser Mangel an gutem biologischen Saatgut ist das größte Hinderniss beim Ausbau des Bio-Baumwollanbaus.

 

5. Bio-Baumwolle schafft faire Arbeitsbedingungen

Etwa 75% der weltweiten Baumwollproduzenten sind Kleinbauern. Sie bewirtschaften oft nur wenige Hektar Land, dessen Erträge häufig nicht ausreichen um sich und die Familie anständig zu ernähren. Zudem arbeiten sie oft, wie in Punkt 3 erwähnt, mit gefährlichen Pestiziden.

Im Bio-Baumwollanbau kommen die Bauern nicht nur mit weit weniger giftigen Mitteln in Berührung, sondern sie bekommen in der Regel auch noch bessere Preise für ihr Produkt und somit höhere Löhne für ihre Arbeit.
Der Anbau von Bio-Baumwolle unterstützt also kleinbäuerliche Strukturen und stärkt die Unabhängigkeit der Bauern von den großen Saatgut- und Pestizidkonzernen.

 

 

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